Wozu führt der Hass oder wie schwierig ist es, echt böse zu sein
Der Hass - das Gefühl begleitete ihn seit Anfang, seit immer. Er huldigte dem Bösen und wollte sich dadurch verewigen, dass er etwas Grausames, unvorstellbar Negatives und Extremes tut. Schon seit Kindheit steckte die böse Kraft in ihm: er tötete kleine Tiere, früher natürlich sie gequält zu haben. Er wusste immer den anderen schwächeren Leid und Schmerz anzutun. Niemand wusste, was die Quelle seiner Grausamkeit ist. Manche behaupteten echt ernst, dass er einst verhext werden musste. Man konnte daran glauben, wenn man ihn sah, wie er den lebenden Fledermäusen die Köpfe abbiss und ihr Blut begierig austrank. Mit der Zeit wurde er immer böser und rücksichtsloser. Wahrscheinlich hat er alle Mörder am Verbrecherischen übertroffen. Niemals vermied er die Versuchung, das Verbrechen begangen zu haben.
Es waren schon viele Jahre vorüber, die Zahl seiner Morde und Vergewaltigungen war riesig groß. Eines Tages begab er sich nach weit entfernter kleiner Stadt. Das war etwa sonderbar, weil er vorher eher sein Revier hatte und sicherlich kein weitgereister Mann war. Auf dem Weg danach, im Wald begegnete er zwei Menschen: einem Mann und einer Frau. Nach kurzem Gespräch luden sie ihn zu ihrem Haus ein. Als die beiden Eheleute schliefen, beherrschte ihn unwiderstehliches Begehren, sie zu töten. Er dachte, dass er nicht viel wagt. Es war still und es schien, dass sie tief und ruhig schlafen. Er vermutete nicht, dass der Mann immer bei sich die Pistole hat. Als er ins Zimmer eintritt, leuchtete plötzlich das Licht. Er stand mit dem Messer einen kurzen Moment lang wie versteinert. Die Kugel traf ihn in den Arm und dann die zweite berührte ihn nur leicht ans Antlitz. Er fiel in Ohnmacht. Er wachte nach einigen Stunden im Bett auf. Bei ihm saß die Frau und sagte zu ihm mit warmer Stimme: ,,Du wolltest uns töten, aber wir verziehen dir. Jetzt schlief, du bist nicht böse. Ich denke, dass du in der Tat gut bist, dir mangelte es einfach an der Liebe und Zuversicht an Gott”. Er lauschte ihren Worten und konnte das nicht dulden. Er begehrte sie jetzt zu vernichten, zu ermorden, zu erniedrigen und aus diesem Hause schnell zu flüchten. Er forderte auf: Satan, mein Herr vernichte sie!
Mit Zeit fühlte er sich viel besser, stets schwärmte er aber dafür, sie zu töten.
Am nächsten Tag musste der Mann abreisen. Die Frau blieb nur mit dem Frevler zu Hause, der aus seinem Zimmer ging und ins Schlafzimmer kam. Dort schlief die Frau. Ihre unvergleichliche Schönheit und Keuschheit betörte ihn, sie lag auf dem Bett, war nackt und sah so ruhig und gutmütig aus, dass er diese Tat nicht begehen konnte. Er hatte das Messer; früher, als er dorthin ging, dachte er, dass sie zur seiner Beute wird, dass er sie missbraucht, und dann ihren wunderschönen, nackten Körper mit dem Messer verstümmelt.
Erstes Mal war er doch nicht imstande, das Böse anzutun. Er fühlte sich der Sklave seiner Schwäche und beschloss damit aufzuhören. Ihm blieb also nicht Anderes übrig, als einfach sich selbst zu vernichten, wenn er ihr keinen Schaden anrichten konnte. Er stieß das Messer gerade in sein Herz hinein. Sein letzter Gedanke war: Ich bin nicht absolut böse. Dieser Gedanke quälte ihn riesig, er wollte ihn aus dem Bewusstsein verdrängen, aber es war unmöglich. Er fühlte, dass er versagt hat. Der Anblick der nackten wehrlosen Frau verleitete ihn nicht zum Frevel. Er starb mit dem Gefühl, dass sein ganzes Leben im Antlitz dieser Tatsache seinen Sinn verlor. Was dächte daran sein geistiger Führer, der berüchtigte Marquis de Sade, den er mit ganzem Herzen anbetete und sich mit ihm und besonders mit seiner Philosophie und seinen Helden identifizierte.
Er starb unglücklich.
Sie schlief weiter ruhig.
Ihr Mann wurde zu gleicher Zeit vom Satan besessen.
Sie wusste nichts.
Komentarze [34]
2006-04-06 20:48
Hello! Ich bin der Meinung, dass Grześ wirklich über ein sehr weites, humanistisches Wissen verfügt. Nachdem ich diesen Text gelesen habe, muss ich sagen, dass ich entsetzt bin. Der Autor hat mich ganz verrwirt. Der Hass steckt in jedem Menschen. Das liegt auf der Hand. Wenn wir in der Kindheit Probleme haben, können wir zum Täter werden. Dieser Text ist phantastisch, ich warte auf die Fortsetzung. Viel Glück!
2006-04-06 19:10
Ich wartete so lange, um etwas zu schreiben, weil ich mein Kommentar genau durchdenken musste. Es ist also schwer zu sagen, warum Grześ solches Thema auswählte. Was hatte eigentlich einen entscheidenden Einfluss? Eine Sache ist aber sicher. Es ist ihm bestimmt das gelungen, was er ergreiffen wollte. Ich bin von der Erzählung ganz beeindruckt, weil man drin über ein Gefühl sagt, vor dem die Leute sehr oft Angst haben, um darüber zu sprechen. Sehr wichtig ist es auch der Held, dessen Handeln nicht so eindeutig ist. Der Verfasser gab hier keine einfache Lösung und keine Antwort auf die Frage, die im Titel gestellt wurde. Deshalb müssen die Leser selbst nach der Antwort suchen. Ich fand schon eine… Ich glaube, dass es keine Menschen gibt, die ganz böse sind (wir können aber die Ausnahmen nicht vergessen). Ich glaube, dass jeder Mensch “rein” etwas Gutes und etwas Schlechtes hat und man soll sich selbst bemühen, um besser zu sein.
Ich warte schon auf die nächste Erzählung von Grześ und bin sicher, dass es auch so gut wird :)
2006-04-06 16:21
Ein fantastischer Text. Er gefällt mir sehr. Ich meine, dass diese Erzählung sehr gut ist. Dieser Text bewog meinen Geist. Ein bisßchen Hass zwingt manchmal zum Denken. Die Leute, die oft so handlungsunfähig sind, brauchen von Zeit zu Zeit einen sogenannten starken Schlag. Grześ zeigt uns, was für ihn der Hass beduetet. Der Hass ist ein schlechtes Gefühl, aber ich hoffe, dass die nächste Erzählung über mehr positive Gefühle erzählen wird. Vielleicht über Liebe und Freude. Es ist solch ein polnisches Sprichtwort “Von der Liebe zum Hass ist nur ein Schritt”. Grześ hat ein grosses literarisches Talent. Ich hege die Hoffnung, dass unser ehemaliger Praktikant schon bald einen neuen Text für uns schreibt. Ich warte ungeduldig darauf. :) Ich grüsse und ich wünsche viel Glück!!
2006-04-06 15:08
Interessante Auffassung des Themas; weitläuftiges Spektrum der menschlichen Mentalität; kontrovörsiver Text, der den Leser zur Reflexion neigen soll. Das sind nur einige Erfolge unseres beliebten zukünftigen Deutschlehrers.
Nachdem ich diesen Artikel gelesen hatte, verstand ich die Übermittlung, die Grześ uns hinterlassen wollte. Ich kenne den Hass nicht, trotzdem hat mich die Lektüre dieses Textes zum Nachdenken über menschliche Emotionen und Empfindungen überredet. Mit der Ungeduld warte ich auf den nächsten Aufzug Grześ‘s Weltanschauungen. Es wäre nett, ab und zu ähnliche Geschichten zu lesen. Ich bin der Meinung, dass sie zu einem guten Lebensunterricht weden können.
2006-04-05 18:27
Es ist nicht so leicht zu sagen, ob dieser Text gut oder schlecht ist. Ich denke, dass es eine interessante Idee ist, deshalb glaube ich, dass Grześ mehr Erzählungen schreiben soll. Der Text ist interessant, aber ich weiss nicht, ob der Hass ein gutes Thema ist? Wir sollen nicht vergessen, dass wir in der Schule sind und jemand kann schlechte Schlussfolgerungen ziehen. Ich habe gehört, dass Grześ utopische Bücher lesen mag, und darum denke ich, dass er auch etwas damit verknüpft schreiben soll.
Es ist gut, dass der Text auf psychologische Probleme eingeht (zB. Was denkt ein Mörder, wenn er jemanden töten will?), denn es ist besonders sehr interessant. Am wichtigsten ist es für mich, dass unser Praktikant grosse literarische Möglichkeiten hat und wird in Zukunft populär und bekannt. Ich weiss, dass der letzte Satz seltsam ist, aber ich weiss nicht warum? Ich mochte schreiben, dass ich nun keine Zeit habe, weil ich Mathematik lernen muss. Ich werde aber auf die nächste Erzählung warten. Ich denke, dass Herr Ryba jetzt mit mir zufrieden sein soll. Am Ende muss ich natürlich ein Idiom anwenden: Tecumseh, du sollst nicht vergessen, dass ein echter Erfolg viel Schweiss kostet. Grüsse!!
2006-03-29 20:39
Die Prise der Grausamkeit, teufelischer Hintersinn… interessant. Etwas wie ein Versuch den Begriff des Bösen zu definieren, nach Keim des Bösen zu suchen und die Grenze des Übels zu zeigen. Immer regen solche Geschichten zum Nachdenken an. Aus Liebe zum Töten, deren Kraft der Ehemann gelegentlich in Satansanhänger verwünscht hat, ist die Selbstdestruktion geboren. Ich hoffe, daß Dein Text nur eine würdige Einführung in die literarische Welt ist und nächste noch auf höcherem Niveau geschrieben werden. Es wäre wirklich nett, Deine nächsten Geschichte in unserer Zeitung zu sehen. Mein Glückwunsch! adiós byN2
2006-03-29 10:18
Ja… also… hmmm… gut. Wir gratulieren dir, Grześ! Das ist eine sehr interessante Geschichte. Wir finden, du hast ein grosses literarisches Talent. Du sollst diese Erzählung erweitern. Ist diese Geschichte nicht mit deinem Leben verbunden und vielleicht das ist nur deine reiche Vorstellungskraft ? Viel Glück (zum Geburtstag ;P) und mehr so fantastische Ideen in der Zukunft.
Wunschen: Figi-rigi(Natka), Pchełka(aka Chochla, czyli Paweł), Baśka’s, Kaśka aus New Dęba City ]:->
2006-03-28 20:59
ich kann nicht sagen, ob dieser Text gut oder nicht gut ist, weil die Arbeit mit dem Wörterbuch eine schwere Arbeit ist. Ich bemühte mich, deinen Text zu verstehen. Was kann ich schreiben? Es ist sicher, dass dieser Text anders ist. Ich wünschte mir mehr solche deutsche Texte. Einmal wollte ich auch einen deutschen Text schreiben, aber das ist schon längst vorbei. Ich gratuliere und begrüsse dich Tecumseh. Jetzt gehe ich fernsehen ;)
2006-03-28 20:47
Du hast eine Horrorgeschichte geschrieben, die nicht schön zum Lesen ist. Die von Dir gewählten Worte sind sehr stark und sollen wahrscheinlich den Leser beeindrucken. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand, der Gewalttaten hasst, solche Erzählungen schreibt. Ich meine aber, dass es eine gute Idee ist, nicht nur polnische Geschichte in Lesser zu schreiben, sondern auch deutsche. Aber nicht so schrecklich!Trotzdem gratuliere ich dem Autor der Idee und warte auf andere Geschichten. Ich habe die Hoffnung, dass die angenehmer werden. Küsse und Grüsse!
2006-03-28 20:18
Die Idee, um einen Text Deutsch zu schreiben, war einfach toll! Diese Erzählung ist nicht nur sehr interessant sondern auch ehrgeizig. Man liest sie mit angehaltenem Atem. Ich denke, dass es mehr Erzählungen solcher Art in unserem Leser sein sollen. Man sieht, dass der Autor einen grossen Talent hat.
2006-03-28 19:58
Das ist wirklich eine interessante Erzählung. Der Hauptheld hat ungewohnliche Personlichkeit. Im Allgemeinen hat der Autor eine tolle Idee. Das ist die Erzählung, die den Leser auf die Folter spannt. Es ist angenehm, von Zeit zu Zeit etwas Anderes zu lesen, nicht nur die Lektüren. Sie gefällt mir sehr. Ich finde, dass es in “Lesser” mehr solche Artikeln sein sollen, aber nicht nur in Deutsch, sondern auch in anderen Fremdsprachen.
2006-03-28 19:18
Hat der Autor gedacht, dass ich diesen Text werde lesen müssen? Herr Ryba hat mich dazu gezwungen. Das war eine wahre Erpressung. Aber der Text ist sehr gut und der Autor sehr nett. Ich habe ihn gelesen und das machte mir viel Spaß. Ich bin unter dem Eindruck.
pozdro 600V
2006-03-28 17:09
Się tutaj obcojęzycznie robi. Się niedobrze czyta, jak się nie rozumie, o czym się pisze.
2006-03-27 18:04
Diese Erzählung ist wirklich sehr interessant. Ich finde, dass es eine gute Idee ist. Abgesehen davon, bekam heute unsere Deutschgruppe ein Minus von Herrn Ryba, weil wir kein Kommentar zu deinem Text geschrieben haben und deshalb schreibe ich jetzt. Ich bin doch sicher, dass am Mitwoch mein Minus zu einem Plus wird. Ich entschuldige mich, dass ich Fehler mache, aber ich denke, dass der Training den Meister macht. Freundliche Grüsse!!